[MUSIC—ARCHIVAL OR CONTEMPORARY, SPACIOUS, DRAMATIC. SOUND—OVERLAPPING VOICES, RECORDED IN DIFFERENT ERAS:]
THOMAS A. EDISON—This is Thomas A. Edison speaking.
WALTER H. MILLER— Die moderne Welt, in der wir leben, wurde von Edison erschaffen. ... Kein anderes Individuum hat in so erstaunlichem Maße zum Wohle der Menschheit beigetragen.
BERNIE CARLSON— Soweit ich weiß, ist die Edison National Historic Site eine der wenigen Stätten in den USA, wo man als Besucher miterleben kann, wie Wissenschaft und Technik in der Praxis zur Anwendung kommen .…
JOHN KEEGAN— Herzlich Willkommen! Mein Name ist John Keegan, und ich bin der Präsident der Edison Innovation Foundation. Ich möchte Sie im Namen dieser Stiftung und des National Park Service zu Ihrem Besuch der Edison National Historic Site begrüßen. Bitte such Sie sich im großen Saal des Besucherzentrums einen Platz, wo Sie kurz stehen bleiben können. Dieser Audio-Guide wird Sie auf Ihrem Rundgang durch den Laborkomplex des Thomas Alva Edison in West Orange, New Jersey, begleiten. Das Labor wurde 1887 eröffnet und war bis in die 1920er Jahre noch in Betrieb. Hier haben Edison und seine Forscherkollegen die Filmkamera erfunden und den Phonographen vervollkommnet. Doch die größte Innovation, die wir Edison zu verdanken haben, ist die Vision, die hinter dieser Einrichtung steht. Die Laboratorien in Menlo Park und West Orange waren die ersten, die ausdrücklich angelegt wurden, um neue Technologien zu erfinden - und zwar mit Hilfe eines auf Teamarbeit basierenden Forschungs- und Entwicklungssystems.
Ich darf Sie also einladen, mit der Erkundung des Lebens und der Zeit eines Mannes zu beginnen, der die Welt verändert hat: Thomas Alva Edison - der Mann des Jahrtausends!
NARRATOR— Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um sich Ihren “X-plorer” - den Audioplayer - etwas genauer anzuschauen. Um Näheres zur Bedienung des Geräts zu erfahren, drücken Sie bitte jetzt die grüne PLAY-Taste..
(GER) Time Clock (202)
German audio guide for Building 5 and the time clock.
NARRATOR— Sobald Sie das Vestibül betreten haben, beachten Sie bitte die Stechuhr, die links an der Wand hängt.
[SOUND—TIME CLOCK STAMPING CARD.]
NARRATOR— Edison verlangte von seinen Mitarbeitern, dass sie am Anfang und Ende jedes Arbeitstages ihre Karten abstempelten. Auf diese Weise hatte er einen besseren Überblick über die Kosten der Laborexperimente. Edisons eigene Stempelkarten verraten, dass er normalerweise zwischen 80 und 115 Stunden in der Woche arbeitete.
Vielleicht sind Ihnen die auf das Zifferblatt der Stechuhr aufgemalten Zeiger aufgefallen. Leonard de Graaf, der an der Edison National Historic Site als Archivar tätig ist, erklärt, warum jemand die Zeit 7:10 Uhr am 31. Oktober 1931 für immer festgehalten hat.
LEONARD DeGRAAF— Die Totenwache für Edison fand in der Bibliothek statt. Sein Sarg stand mehrere Tage dort, und in dieser Zeit kamen viele Trauernde, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Schließlich verließ der Sarg die Bibliothek und wurde ein letztes Mal an der Stechuhr vorbei getragen. Die Zeiger geben den Zeitpunkt an, zu dem Edison sich das letzte Mal hier im Labor aufgehalten hat.
NARRATOR— Unsere nächste Station ist Edisons Bibliothek. Sie können sich entweder gleich hier einen vertiefenden Kommentar anhören oder fortfahren, indem Sie jetzt die grüne PLAY-Taste drücken.
NARRATOR— Gehen Sie jetzt etwas weiter ins Gebäude hinein, durch die Tür zu Ihrer Rechten und weiter in die Bibliothek. Diese imposante dreistöckige Bibliothek ist mit dunkel gebeiztem Weihrauchkiefernholz getäfelt. Der Raum sieht weitgehend noch so aus wie in den späten 1920er Jahren. Edison war damals Anfang 80 und führte mit Hilfe seines Sekretärs, William Meadowcroft, seine vielen Unternehmen noch persönlich.
Edison entwarf die Bibliothek als Mehrzweckraum. Archivar Leonard de Graaf:
LEONARD DeGRAAF— Hier konnte Edison prominente Zeitgenossen empfangen, die den Komplex besuchten. Der Raum diente aber auch dazu, die Orden und Auszeichnungen auszustellen, die er im Verlauf seiner Karriere erhalten hatte. Sie werden an den Wänden und den Balkons der Bibliothek viele verschiedene Ehrungen erkennen, vor allem die akademischen Auszeichnungen: die Ehrendoktortitel, die Edison von verschiedenen Universitäten und akademischen Einrichtungen erhielt. Der Raum diente also sehr wichtigen Repräsentationszwecken. Von der Bibliothek aus verwalteten Edison und seine Büromitarbeiter aber auch die vielen Unternehmen, die er gegründet hatte, um seine Erfindungen herzustellen und zu vertreiben. Hier fanden Aktionärsversammlungen und Aufsichtsratsitzungen statt, und die Unternehmen wurden von hier aus geführt.
NARRATOR— Der Bücherbestand beläuft sich auf etwa 10.000 Bände. Bernie Carlson:
BERNIE CARLSON— Bei den meisten handelte es sich um wissenschaftliche und technische Fachbücher in den verschiedensten Sprachen, die er aus der ganzen Welt zusammen trug... Unter seinen Mitarbeitern mussten immer Leute sein, die entsprechend ausgebildet waren und Texte in französischer, deutscher und italienischer Sprache lesen konnten. Er sammelte auch eine große Zahl von Magazinen und wissenschaftlichen Zeitschriften. Nach Schätzungen seines Sekretärs hatte Edison in den Jahren nach 1900 mehr als 60 Zeitschriften abonniert.
Jedes auf eine neue Erfindung ausgerichtete Projekt in West Orange begann mit sorgfältigen Recherchen, bei denen alles zutage gefördert wurde, was über das spezielle Thema bekannt und in schriftlicher Form erhältlich war.
NARRATOR— Auch das Patentregister wurde durchsucht, um sicher zu gehen, dass eine vorgeschlagene Erfindung nicht schon anderweitig patentrechtlich geschützt war. Am Ende seiner Karriere hatte Edison erstaunliche 1093 Patente in den USA.
Wenn Sie zusätzliche vertiefende Informationen erhalten möchten, halten Sie Ausschau nach nummerierten Audioschildchen auf den Texttafeln in diesem Raum. Geben Sie diese Nummern dann auf der Tastatur Ihres Audiogeräts ein.
Um direkt mit der Hauptführung fortzufahren, drücken Sie jetzt bitte die PLAY-Taste.
NARRATOR— Die Mitarbeiter ließen sich im Lager Werkzeuge oder Material ausgeben, und zwar entweder an der Sicherheitssperre oder am Fenster rechts oberhalb der Theke. Werfen Sie einen Blick durch die Sicherheitssperre, um es auszumachen; es ist etwas schwer zu sehen. Neben dem Fenster befindet sich ein Brett mit Metallmarken; damit führte man Buch darüber, wo sich die Werkzeuge gerade befanden und welchem Projekt Materialien in Rechnung zu stellen waren. Sie können vor sich auf dem Hocker einige dieser Metallmarken sehen. Es gibt auch einen kleinen Aufzug, so ähnlich wie ein Speisenaufzug, mit dem Material in den zweiten Stock befördert wurde. Dazu noch einmal Archivar Leonard de Graaf:
LEONARD DeGRAAF— Edison hatte einen Leitspruch zum Thema Erfindung. Er sagte immer, der Trick beim Erfinden liegt darin, dass man einen großen Schrotthaufen haben muss. Und das Lager hier im Labor in West Orange war Edisons Schrotthaufen.
NARRATOR— Wenn die „Muckers“, die Mitmischer, etwas brauchten, hatten sie nicht die Zeit, das Material zu bestellen und dann Däumchen zu drehen. Es bestand immer die Gefahr, dass jemand anderes ihnen im Patentamt zuvorkommen würde. LEONARD DeGRAAF— Man findet seltsame Sachen wie Tierhufe und verschiedene Tierhäute. Im Lager gibt es eine Schildkrötenschale, ein Widderhorn, eine Elefantenhaut. Edison hatte übrigens noch einen anderen Spruch über das Lager. Er sagte, dort gebe es alles von der Haut eines Elefanten bis zu den Augäpfeln eines US-Senators. Es stimmt, dass wir hier im Lager ein Stück Elefantenhaut haben; aber bis jetzt haben wir noch keine Augäpfel von Senatoren gefunden.
NARRATOR— Wenn Sie soweit sind, wenden Sie sich nach rechts und gehen Sie weiter in die Schwermaschinenhalle. Wenn Sie an Ort und Stelle sind, drücken Sie die PLAY-Taste, um fortzufahren.
NARRATOR— Schauen Sie sich ruhig in der Schwermaschinenhalle um. Hier waren Maschinenschlosser damit beschäftigt, mit Werkzeugmaschinen Metallstäbe, -platten und -rohre aus dem Lager neu zu formen. Edisons Maschinenschlosser bauten, entweder hier in der Schwermaschinenhalle oder oben in der Präzisionsmaschinenwerkstatt, das Originalmodell eines jeden neuen Dynamos, Omnibusmotors und Phonographen. Bernie Carlson:
BERNIE CARLSON— In dieser Schwermaschinenhalle ließ er Prototypen, also Versuchsmodelle, neuer Maschinen anfertigen. Es handelte sich als um eine auf Spezialaufgaben ausgerichtete Maschinenhalle. Das ist keine Fabrik, sondern eine Werkstatt, in der Spezialteile hergestellt wurden: die Geräte, die Edison brauchte, um eine neue Idee oder Erfindung zu testen.
NARRATOR— Leonard DeGraaf.
LEONARD DeGRAAF— Hier entstanden auch die Maschinen für die Fertigungseinrichtungen, die das Labor umgaben. Dort wurden die in den Labors entwickelten Produkte in Serie produziert. Die Akkumulatoren, die Phonographen, die Filmkameras und andere Erfindungen Edisons.
NARRATOR— Bevor Sie weitergehen, sollten Sie sich auf jeden Fall den Lastenaufzug ansehen, der sich neben der Eingangstür befindet. Auf dem Schild steht, dass er ausschließlich von Mr. Edison benutzt werden dürfe. Man nimmt an, dass das Schild von Labormitarbeitern angebracht wurde, die meinten, Edison sollte als Achtzigjähriger nicht mehr Treppen steigen. „Der Alte“, so heißt es, habe das Schild ignoriert und auch weiterhin die Treppe benutzt.
Gehen Sie jetzt am Fenster mit Blick in das Lager vorbei. Wenden Sie sich nach rechts und gehen Sie über den Gang, der durch die Mitte der Maschinenhalle führt. Gehen Sie diesen Gang weiter entlang zum nächsten Ausstellungsbereich, der zu Ihrer Linken liegt. Wenn Sie bereit sind fortzufahren, drücken Sie bitte die PLAY-Taste.
(GER) Heavy Machine Shop and Powerhouse (207 & 208)
German audio guide for the Heavy Machine Shop and Powerhouse in Building 6.
NARRATOR— An den Werkzeugmaschinen in dieser Halle sehen Sie verschiedene Markennamen. Edison kaufte Maschinen von seiner eigenen Maschinenfabrik, Edison Machine Works, aber auch von anderen Anbietern.
[SOUND—FADE IN SOUND OF SPINNING LEATHER BELTS. ADD SQUEELS AND SCREECHES FROM MACHINES CUTTING AND SHAPING METAL.]
NARRATOR— Angetrieben wurden die Maschinen über ein System aus ledernen Treibriemen, die sich drehten und dabei ständig flatterten. Sie sind über eine Reihe von Flaschenzügen mit den an der Decke verlaufenden Antriebswellen verbunden. Die Triebkraft lieferten die beiden großen Motoren an der Stirnwand dieses Saals.
BERNIE CARLSON— Die Schwermaschinenhalle in West Orange war kein ungefährlicher Arbeitsplatz. Ja, sie wirkte wahrscheinlich sehr bedrohlich, wenn man sie das erste Mal betrat und alle Maschinen liefen. Man brauchte viel Öl, um die Schneiden der Werkzeugmaschinen zu schmieren; deshalb liegt in der Maschinenhalle immer ein schwerer Ölgeruch in der Luft. Schauen Sie sich die Maschinen, die hier stehen, einmal ganz genau an. Sie werden bemerken, dass sie überhaupt keine Schutzvorrichtungen oder Sicherheitseinrichtungen besitzen. Wer einen Finger verlor, war selbst schuld. Und nach den Arbeitsgesetzen des 19. Jahrhunderts wurde dem Arbeitgeber im Prinzip nur eine Auflage gemacht, wenn ein Arbeiter im Betrieb schwer verletzt oder getötet wurde: Er musste der Witwe oder den Kindern des Arbeiters dessen Werkzeuge zurückgeben.
NARRATOR— Wenn Sie mehr über die Menschen erfahren möchten, die in dieser Maschinenhalle arbeiteten, halten Sie Ausschau nach den nummerierten Audioschildchen. Sie befinden sich in diesem Ausstellungsbereich und im abgetrennten Bereich in der Ecke der Halle. Um direkt fortzufahren, drücken Sie jetzt die PLAY-Taste.
NARRATOR— Gehen Sie über den Mittelgang auf die Stirnwand der Halle zu. Auf der anderen Seite dieser Wand befindet sich Gebäude Nr. 6, das alte Kraftwerk des West-Orange-Labors. Die Schwermaschinenhalle wurde 1910 von Dampfkraft auf Strom umgestellt.
Heute hat Gebäude Nr. 6 einen Aufzug und eine Treppe.
(GER) Precision Machine Shop (209)
German audio guide for the Precision Machine Shop.
[SOUND—FADE IN SHOP NOISE AS DOWNSTAIRS, BUT WITH SMALLER MACHINES.]
LEONARD DeGRAAF— Es gibt einen weiteren Ausspruch von Edison über sein Labor. Es sei, so meinte er, so ausgestattet, dass man hier alles von einer Damenuhr bis zu einer Lokomotive bauen könne. Die Damenuhr hätte man im Obergeschoss in der sogenannten Präzisionsmaschinenwerkstatt angefertigt.
NARRATOR— Schauen Sie sich ruhig um. Die Werkzeugmaschinen in der Präzisionsmaschinenwerkstatt sind dem größeren Modell im Untergeschoss nicht unähnlich. Es handelt sich aber um Spezialmaschinen, mit denen man die kleinsten Metallteile bearbeiten kann. In dieser Werkstatt bauten die fähigsten Maschinenschlosser Prototypen für bahnbrechende Erfindungen wie den Phonographen und das Kinetoskop.
Gehen Sie langsam den Mittelgang entlang und bleiben Sie stehen, sobald Sie das nächste Ausstellungskapitel zu Ihrer Linken erreicht haben.
Die Präzisionsmaschinenwerkstatt wurde nach 1918 auf ihre heutige Größe erweitert. Vorher war der linke Teil abgetrennt, und es befand sich dort eine Reihe von Laborräumen. An manchen Stellen sind an der Decke noch Spuren der Trennwand zu erkennen. Die Anlage in West Orange änderte sich mit der Zeit, als die Firma Thomas A. Edison Incorporated sich weniger auf die Experimentiertätigkeit und mehr auf die routinemäßige Produktentwicklung konzentrierte. Schließlich erhielten die anderen Gebäude hier in der Nähe, auch die umliegenden Fabriken, jeweils ihre eigenen Maschinenhalle.
(GER) Prototypes and Success (210)
German audio guide for the Precision Machine Shop's second stop, #210.
NARRATOR— Von der Idee bis zur Erfindung verlief nicht immer alles reibungslos. Die Muckers mussten normalerweise mehr als einen Prototyp bauen und jedes Element einzeln testen. Schließlich stellten Sie einen funktionsfähigen Prototypen her, mit dem Edison um Investoren warb. Die letzte Hürde bestand darin, einen für die Serienherstellung geeigneten Prototypen zu perfektionieren, der dem Ruf Edisons für hohe Qualität gerecht wurde.
BERNIE CARLSON- In West Orange konnte Edison mit mehreren sehr wichtigen Technologien große Erfolge verzeichnen. Die bei weitem bedeutendste Technologie, an der er in West Orange arbeitete, war die Entwicklung des Kinofilms, d.h., seines sogenannten „Kinetoskops“. Ein weiteres wichtiges Projekt in West Orange war die Entwicklung des Phonographen als eine kostengünstige Form der Unterhaltung.
NARRATOR— Zu den anderen bedeutenden Erfindungen, die in West Orange realisiert wurden, zählten die erste funktionsfähige Alkalibatterie sowie ein als „Fluoroskop“ bekanntes Röntgengerät. Edison entwarf außerdem Großanlagen für sein Edison-Portland-Zementwerk im Westen von New Jersey.
BERNIE CARLSON— In West Orange entwickelte Edison die vielen schweren Maschinen, die erforderlich waren, um tonnenweise Portland-Zement herzustellen. In den 1920er Jahren wurde dieser beim Bau verschiedener Gebäude in der Stadt New York verwendet, darunter auch beim Yankee-Stadium.
NARRATOR— Um die Geschichte des ersten Kinofilms zu hören, halten Sie Ausschau nach dem nummerierten Audioschildchen. Wen Sie lieber ohne Unterbrechung mit der Hauptführung weitermachen wollen, durchqueren Sie bitte die Werkstatt. Gehen Sie durch die Tür und drücken Sie dann die PLAY-Taste, um fortzufahren.
(GER) Experimental Rooms (211)
German audio guide for the Experimental Rooms, #211
[SOUND—MUFFLED, INTERMITTENTLY HEARD, AS BEHIND CLOSED DOORS: MEN CONVERSING, GLASS-BLOWING, VACUUM PUMP, PHONOGRAPH TESTS (1920).]
NARRATOR— Sie müssten jetzt auf dem Flur stehen, vor der Präzisionsmaschinenwerkstatt. Dieses Obergeschoss fungierte quasi als Kommandozentrale für den Erfindungsprozess. Auf diesem Flur sprühte es damals geradezu vor Kreativität. Hinter diesen Türen, vor den neugierigen Augen der Konkurrenz sicher verborgen, bastelten Edison und seine engsten Mitarbeiter an der Glühlampe, der Röntgenröhre und dem Phonographen. In gewisser Weise drehte sich der gesamte Laborkomplex um das, was in diesen Versuchsräumen geschah.
Sehen Sie auf der rechten Seite Zimmer Nr. 10? In diesem Büro arbeitete John Ott, der die Präzisionswerkstatt beaufsichtigte. In den Räumen 11 und 12 war sein Bruder Fred Ott untergebracht, der an einer Präzisionsdrehbank arbeitete.
Gehen Sie jetzt bitte in das Zimmer Nr. 1 auf der anderen Seite, fast am Ende des Flurs. Wenn Sie dort sind und etwas über das Zeichenbüro hören möchten, drücken Sie die PLAY-Taste.
[SOUND—QUIET BACKGROUND OF DRAFTING ACTIVITY: PENCILS, ERASERS AND BRUSHES.]
NARRATOR— In diesem Raum fertigten technische Zeichner maßstabgerechte Zeichnungen an, und zwar mit Hilfe der manuellen Werkzeuge, die auf den Zeichentischen zu sehen sind: Rechenstäbe, Reißschienen, Dreiecke, Blaupausen und Pinsel. Im Zeichenbüro wurden die Notizen und groben Skizzen der Muckers in präzise, maßgerechte technische Zeichnungen verwandelt. Nach diesen Zeichnungen bauten die Maschinenschlosser dann die Prototypen. Später erstellte das Zeichenbüro noch endgültige Zeichnungen, die jede Erfindung zusammen mit der entsprechenden Patentanmeldung dokumentierten.
LEONARD DeGRAAF— In unserem Archiv haben wir zahlreiche Zeichnungen der verschiedensten Art. Die Zeichnungen wurden auf besonders haltbarem Leinenpapier ausgeführt. Im zweiten Stock konnte man daraus mit einer anderen Maschine dann Blaupausen herstellen. Akademiker können also herkommen und mit Hilfe der Zeichnungen tatsächlich sehen, wie Edison und seine Mitarbeiter verfuhren, wenn sie eine neue Erfindung realisierten.
NARRATOR— Sehen Sie das Foto in diesem Raum? Es zeigt das Zeichenbüro nach 1911, als es alle drei Räume auf dieser Seite des Flurs in Anspruch nahm. Im Vordergrund sieht man am Schreibtisch des Vorarbeiters einen Mann, der in ein Edifon hineinspricht - ein Diktiergerät, wie man es auch heute in diesem Raum sehen kann. Das Schildchen auf dem Foto trägt die Bezeichnung „Engineering Office“ (etwa „Technisches Büro“). Edison hatte eine neue technische Abteilung eingerichtet, die für die Erstellung der technischen Zeichnungen zuständig war. Diese neue Abteilung entwarf und vermaß auch neue Teile und Produkte und verteilte Blaupausen und technische Beschreibungen an die entsprechenden Fertigungsabteilungen.
Wenn Sie bereit sind, gehen Sie bitte über den Flur und in das Zimmer Nr. 12. Die Tür steht offen. Um etwas über das Privatlabor Edisons zu erfahren, drücken Sie die PLAY-Taste.
(GER) Room 12, Edison's Favorite (#213)
German audio guide for Edison's favorite room, Room 12.
NARRATOR— In der offiziellen Biografie Thomas Edisons heißt es über das Zimmer Nr. 12: „Edisons Lieblingszimmer, wo er häufig zu finden ist.“ Es wirkt schlicht, denn es handelt sich nur um einen Raum, der durch Bretter abgetrennt ist, die durch Nut und Feder miteinander verbunden sind. Obwohl er nur ein paar billige Möbel enthält, scheint dieser Raum einen obskuren Reiz auf ihn auszuüben.“
BERNIE CARLSON— Bei der Planung des West-Orange-Labors bestand Edison darauf, dass es in den Maschinenhallen eine Sonder- oder Geheimabteilung geben sollte, „für spezielle Aufgaben, die ich geheim halten will“, so eine seiner Notizen. Was Edison mit dieser Sonder- oder Geheimabteilung in den Maschinenhallen eigentlich meinte, war, dass er ein eigenes Arbeitszimmer haben wollte - ein Privatzimmer, wo er sich zurückziehen konnte, um Ideen zu entwickeln oder das eine oder andere in seinem Notizbuch zu Papier zu bringen. Wenn er sich mit besonders komplizierten Experimenten beschäftigte, wollte er auch einfach allein gelassen werden.
NARRATOR— Edison verbrachte möglichst viel Zeit mit chemischen Versuchen, denn Chemie war sein Lieblingsfach. Das erste Chemielabor hatte er sich schon als Junge eingerichtet - im Keller seines Elternhauses in Port Huron im Bundesstaat Michigan. Edison verbrachte aber auch viel Zeit in einem Raum im zweiten Obergeschoss. Dieser ist unsere nächste Station.
Wenn Sie soweit sind und hinaufgehen wollen, drücken Sie bitte die PLAY-Taste.
[MUSIC—THE UKELELE ACE OR OTHER DIAMOND DISC TBA.]
NARRATOR— Wenn Sie den Musiksaal noch nicht betreten haben, gehen Sie jetzt bitte hinein. Kurz nachdem Edison das Labor in Betrieb genommen hatte, führte er in diesem Raum Experimente zur Aufzeichnung von Schallwellen durch. Vor allem machte er hier für den Phonographen Versuche mit Schalltrichtern, wie die im Raum nebenan gelagert sind. Beachten Sie auch die Einbauregale für Schallplatten an der Wand zu beiden Seiten des Eingangs.
Der Musiksaal sieht heute genauso aus wie von etwa 1912 bis etwa 1927, der Zeit des Edison-Diamond-Disc-Phonographen. Alle Aufnahmen, die Sie im Verlauf dieser Führung hören, stammen aus dem Archiv der Edison-Stiftung. Übrigens hören Sie jetzt gerade eine Diamond-Disc-Aufnahme aus dem Jahr 1926: Johnny Marvin, der virtuose Ukulelespieler, spielt „Jersey Walk“. Edison hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Katalog mit Musikaufnahmen zusammen zu stellen, der den Vergleich mit der konkurrierenden Victor Talking Machine Company nicht zu scheuen brauchte.
JERRY FABRIS— Er unternahm einen großen Schritt aus seiner üblichen Umgebung heraus, in der er mit der Mechanik und der Technik zu tun hatte, und begann, sich ernsthaft mit Musik und mit Interpreten zu beschäftigen.
NARRATOR— Jerry Fabris ist Museumskurator mit Zuständigkeit für Tonaufnahmen hier an der Edison National Historic Site.
JERRY FABRIS— Er begann also, einfach viel Zeit damit zu verbringen, im Musiksaal zu sitzen und sich live auf dem Klavier bespielte Kompositionen oder auch Musikaufnahmen anzuhören. Der Mann, der für diesen Musiksaal zuständig war, ist Clarence Hayes. Der Saal diente quasi als Zentrale des Phonographengeschäfts in dieser Zeit, und Clarence Hayes war der Verbindungsmann, der Kontakt zu den Interpreten, den Tonaufnahmetechnikern und den Fabrikarbeitern hielt. Offenbar arbeiteten normalerweise noch zwei oder drei andere Leute in diesem Saal, vorwiegend Frauen. Das ist also etwas Besonderes und Interessantes an diesem Saal. Es ist die einzige Laborabteilung, in der es einige fest angestellte Frauen gab.
NARRATOR— Wenn Sie mehr über Edisons Geschmack in Sachen Musik erfahren möchten, halten Sie Ausschau nach den nummerierten Audioschildchen. Um direkt mit der Hauptsführung weiter zu machen, drücken Sie jetzt bitte die PLAY-Taste.
(GER) Phonograph Exhibit (216)
German audio guide for the Phonograph Exhibit, #216
NARRATOR— Verlassen Sie den Musiksaal jetzt bitte wieder. Gehen Sie geradeaus weiter zum nächsten Ausstellungsbereich und bleiben Sie kurz an der einführenden Texttafel stehen. Sie informiert über Thomas Edisons Lieblingserfindung, den Phonographen. In einer Wochenschau aus dem Jahre 1927 erinnerte sich Edison an die Sternstunde seiner Karriere:
THOMAS A. EDISON—„...die ersten Worte, die ich in den Originalphonographen hineinsprach: es war ein Kinderreim. Mary hatte ein Lämmchen mit Wolle wie Schnee so weiß, und wo Mary auch hinging, war das Lämmchen mit dabei.“
BERNIE CARLSON— Edison hatte den Phonographen natürlich schon 1877 in Menlo Park erfunden. Doch hier in West Orange leistete er die entscheidende Arbeit und wandelte den Phonographen von einem Spielzeug in ein praktisches Produkt, das von Millionen Menschen überall auf der Welt genutzt wurde.
NARRATOR— Unter den seltenen Phonographen, die in diesem Flur ausgestellt sind, befinden sich auch einige der Glanzstücke unserer Sammlung. Bei vielen handelt es sich um Prototypen, an denen Edison und seine engsten Mitarbeiter persönlich gearbeitet haben, um die Tonqualität und Technik des Phonographen zu verbessern.
Halten Sie Ausschau nach den Audioschildchen auf den einzelnen Exponatgruppen. Sie können sich entweder vertiefende Informationen zu den Objekten anhören, die Sie am meisten interessieren, oder Sie können sich alle Kommentare anhören, um Edisons Forschungs- und Entwicklungsprozess von Anfang bis Ende nachzuvollziehen.
Wenn Sie aber lieber direkt mit der Hauptführung weitermachen wollen, drücken Sie jetzt bitte die PLAY-Taste.
(GER) Photographic Laboratory (217)
German audio guide for the Photographic Laboratory, #217.
NARRATOR— Gehen Sie jetzt bitte durch die geöffnete Tür in der Mitte des Flures. Sie liegt den ausgestellten Phonographen gegenüber.
[SOUND—OLD FASHIONED CAMERA SHUTTER.]
NARRATOR— Edison war sich bewusst, wie wirksam das Bild in der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit sein konnte. Vom frühen 20sten Jahrhundert bis in die 1950er Jahre beschäftigte die Firma Thomas A. Edison Incorporated in dieser Zimmerflucht Fotographen. Die Fotoabteilung machte Aufnahmen von Produkten und Maschinen, aber auch vom Labor. Sie bemühte sich auch, das unersättliche Verlangen der Öffentlichkeit nach Bildern von Edison zu befriedigen. Außerdem war sie dafür zuständig, die Zeichnungen aus dem Zeichenbüro im Untergeschoss zu vergrößern, damit Blaupausen davon hergestellt werden konnten.
Sie können gern den Blick durch die Tür in eines der Nebenzimmer werfen, wo die Dunkelkammer war und Vergrößerungen vorgenommen wurden. Abgesehen vom Musiksaal standen diese Räume und diese Etage in den ersten Jahren des Laborbetriebs weitgehend leer. Manchmal veranstaltete Edison hier oben Ausstellungen oder Vorträge. Schließlich wurde die Etage in Laborräume unterteilt wie die, die Sie schon unten gesehen haben. Die Fotoabteilung belegte drei dieser Räume.
Wenn Sie bereit sind, diesen Bereich zu verlassen, gehen Sie bitte zurück auf den Flur und drücken Sie anschließend die PLAY-Taste.
(GER) Artifacts and Open Storage (219)
German audio guide for Artifacts and Open Storage, #219.
NARRATOR— Nach 1912 war auf dieser Seite der Etage die neue Abteilung für pädagogische Filme untergebracht, und später hatte die technische Abteilung hier ihre Büroräume. Heute dient der Raum als offenes Lager für Objekte aus der Sammlung der Edison National Historic Site.
Schauen Sie sich ruhig um. Stellen Sie sich vor, dass Sie den Dachboden des Labors besuchten. Überall kann man hier einen Blick in die Vergangenheit erhaschen. Die Exponate, die Sie hier sehen, stellen die weltweit größte Ansammlung von Material zum Thema Edison dar - obwohl von den insgesamt mehr als 400.000 Objekten nur ein Teil zu sehen ist. Die Sammlungen der Edison National Historic Site bewahren das Erbe, das Thomas Edison im Verlauf seiner Karriere als Erfinder, Hersteller und Geschäftsmann hinterlassen hat. Sie umfassen u.a. Fabrikwaren, Laboreinrichtungen und Geräte, die mit Experimenten in den Bereichen Strom und Beleuchtung, Film, Akkumulatoren, Zementherstellung, Erzzerkleinerung und synthetischer Kautschuk zu tun haben.
Sie können sich gern beliebig lange umsehen und sich auch vertiefende Kommentare zu den Schätzen in diesem Raum anhören. Wenn Sie die Hauptführung jetzt aber beenden möchten, drücken Sie die PLAY-Taste.
(GER) Main Tour Ending (220)
German audio guide for the Main Tour Ending, #220.
THOMAS A. EDISON—Mr. Präsident, meine Damen und Herren! Man sagte mir, dass meine Stimme heute Abend auf der ganzen Welt zu hören sein wird.…
NARRATOR— Einer der letzten öffentlichen Auftritte Thomas Edisons fand 1929 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums seiner Erfindung, der Glühbirne, statt.
EDISON (cont.)—… Ich wäre peinlich berührt anlässlich der Ehren, mit denen ich an diesem unvergesslichen Abend überhäuft werde, wenn sie nicht in meiner Person auch dem gewaltigen Heer der Denker und Arbeiter aus vergangenen Zeiten die Ehre erweisen würden - und auch denen, die weiter machen werden, und ohne die meine Arbeit umsonst gewesen wäre.
[MUSIC—AS IN STOP 1.]
NARRATOR— Edison und sein Heer der Denker und Arbeiter erfanden eine neue Methode des teambasierten Experimentierens in einem komplett eingerichteten autonomen Labor mit dem Ziel, das Erfindungsverfahren zu beschleunigen. Quasi nebenher machten sie dabei die Forschung und Entwicklung zum Grundstein der Geschäftswelt, und Thomas Edison wurde zur öffentlichen Symbolfigur. Sein Erbe wirkt auch heute noch auf jeden Menschen in der modernen Welt nach.
Wie hat Edison Ihr Leben verändert? Denken Sie einmal über diese Frage nach, während Sie wieder ins Erdgeschoss zurückkehren, entweder über die Treppe oder mit dem Aufzug. Wenn Sie die Treppe nehmen, lassen Sie das Audiogerät bitte nicht weiterspielen. Seien Sie bitte vorsichtig und halten Sie sich am Geländer fest. Wenn Sie wieder im Erdgeschoss angekommen sind, drücken Sie bitte die PLAY-Taste, um die Hauptführung zu beenden.
JOHN KEEGAN— Da sind wir also wieder! Mein Name ist John Keegan, und ich bin der Präsident der Stiftung Edison Innovation Foundation. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der kein Licht in der Dunkelheit herrscht, abgesehen vom Feuer. Eine Welt ohne Kraftwerke, Chemofilme, Sprachnachrichten oder Musikaufnahmen. Noch einmal Bernard Carlson:
BERNIE CARLSON— Ich sage den Leuten immer, dass Edison unser Leben in mehrfacher Hinsicht auf breiter Basis beeinflusst hat. Edison spielte eine große Rolle in der ersten Informationsrevolution im späten 19. Jahrhundert. Er verbrachte einen Großteil seiner Karriere damit, an allen wichtigen Kommunikationstechnologien zu arbeiten, die nach und nach verfügbar wurden. Er trug zur Verbesserung des Telegrafen und des Telefons bei. Er erfand den Phonographen, und er leistete einen Beitrag zur Entwicklung des Kinofilms. Vor Edison bedeutete Unterhaltung für amerikanische Bürger vor allem eine gemeinschaftliche oder gesellschaftliche Veranstaltung. Man ging ins Konzert oder ins Theater, oder besuchte eine Sportveranstaltung, aber immer in der Gruppe. Nach Edison war die Unterhaltung viel stärker auf das Individuum ausgerichtet. Wer ein Kinetoskop oder einen Phonographen benutzte, konnte sich einen Film oder ein Lied aussuchen und sich beide, wann immer er wollte, anschauen bzw. anhören. In vielerlei Hinsicht machte Edison die Unterhaltung für die Massen zugänglich - und zwar leicht zugänglich. Und er setzte die Vorstellung durch, dass wir frei darüber entscheiden sollten, was wir zu unserer eigenen Unterhaltung sehen oder hören wollen.
JOHN KEEGAN— Nachdem Sie nun Ihren Rundgang durch dieses historische Gebäude beendet haben, hoffen wir, dass wir Ihnen unsere Mission nahe bringen konnten. Das Motto lautet: Vorbereitung auf die Zukunft bei gleichzeitiger Würdigung der Vergangenheit. Es gibt aber im Labor noch sehr viel mehr zu sehen (und zu hören). Halten Sie Ausschau nach weiteren Audiostationen vor den anderen Gebäuden. Sie brauchen nur die Nummer einzugeben, um etwas über die wichtige Rolle dieser historischen Gebäude in Edisons Erfindungsfabrik zu erfahren.
Wenn Sie soweit sind und das Gebäude verlassen wollen, geben Sie bitte Ihren X-plorer wieder an der Ausgabestelle ab, also im Buchgeschäft im Gebäude Nr. 1. Dort erhalten Sie auch Eintrittskarten für Glenmont, das Haus Edisons in Llewellyn Park hier in der Nähe. Außerdem können Sie dort mehr über die Arbeit der Edison Innovation Foundation erfahren, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Erbe Edisons zu wahren. Wir danken Ihnen für Ihren Besuch der Edison National Historic Site.
NARRATOR— Diese Audioführung wurde ermöglicht durch die Edison Innovation Foundation. Sie hörten eine Produktion von Antenna Audio.
Last updated: November 19, 2023
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